Risk & Compliance
Russland belegt im internationalen Korruptionsindex von Transparency International (CPI 2013) nur Platz 127 von 177. Korruption in Russland wird auch seit vielen Jahren von deutschen Unternehmen als der Bereich mit dem größten Reformbedarf gesehen, wie die jährlichen Geschäftsklimaumfragen von Ost-Ausschuss und AHK Moskau ergeben.
Die Seminarteilnehmer diskutierten, inwieweit regionale Unternehmenskultur und internationale Standards zur Korruptionsvermeidung im Widerspruch stehen.
Christoph Schenk, Partner und Länderspezialist Russland bei der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, berichtete sehr bildhaft aus seiner langjährigen Praxis bei der Prüfung in russischen Unternehmen. „Die kulturelle Prägung ist durchaus entscheidend dafür, wie man dem Thema Korruption begegnet“, so Schenk.
Auch für Vladimir Balakin, Präsident des Nationalen Compliance Verbands, kann die Bekämpfung des „Virus Korruption“ nur gelingen, wenn es gelingt, ein „Antikorruptionsbewusstsein“ in Unternehmen und Gesellschaft zu verankern.
Bei der Diskussion der Umsetzung von Maßnahmen zur Vermeidung von Korruption und sonstigen Rechtsverstößen machte Karin Holloch, Rechtsanwältin bei McDermott Will & Emery, deutlich: „Kein Unternehmen kann es sich leisten, ohne Compliance-Maßnahmen auszukommen“.
Compliance-Management-Systeme in Unternehmen sind aber nur erfolgreich, wenn es gelingt, die Mitarbeiter einzubinden und eine Compliance-Kultur gelebt wird. „Regeln allein reichen nicht aus, es ist vielmehr ein umfassender Integritätsdialog mit den Mitarbeitern notwendig“, ist Wolfgang Herb, Group Chief Compliance Officer der Daimler AG, überzeugt. Jeder Mitarbeiter ist in der Verantwortung, sich ‚compliant‘ zu verhalten. Regeln bieten einen Orientierungsrahmen“, so Herb.