Innovationen und Entrepreneurship
Corporate Social Responsibility (CSR) ist auch in Russland ein zunehmend wichtiges Thema.
Rustam Zakiev, Kommunikationschef des russischen Aluminium-Konzerns RUSAL, berichtete, dass in Russland große Unternehmen im Rahmen ihrer CSR-Tätigkeit sehr häufig die gesellschaftliche Verantwortung für die Verbesserung der sozialen Infrastruktur im Umfeld ihrer Produktionsstandorte wahrnehmen. RUSAL beispielsweise investiert an zwölf Standorten umfangreich in die Entwicklung von Gesundheitsvorsorge, Bildungsinfrastruktur und anderer Gemeindeangebote.
Demgegenüber verfolgt Lukoil mit seinem regionalen Förderfonds „Our Future“ einen anderen Ansatz, wie die Bereichsleiterin Irina Pavlova darlegte. Das größte russische Mineralölunternehmen stellte bereits 124 innovativen Programmen in 47 Regionen zinslose Kredite mit einem Gesamtvolumen von 270 Mio. Rubel (ca. 5 Mio. Euro) zur Verfügung. Fast die Hälfte dieser Kreditsumme ging an Bildungsprojekte. Somit ermögliche „Our Future“ als „Katalysator“ sozialen Initiativen aus der Mitte der Gesellschaft eine gesicherte Projektentwicklung, so die Fondsrepräsentantin.
Dass es allerdings von der Gewährung zinsfreier Kredite und Investitionen in lokale Infrastruktur noch ein weiter Weg hin zu einer umfassenden Förderung von Sozialunternehmertum ist, wie sie in vielen europäischen Ländern schon gang und gäbe ist, zeigte Olga Shirobokova von Ashoka auf. Sie erklärte das weltweit funktionierende Ashoka-System der zeitlich begrenzten Förderung von streng ausgewählten Fellows durch Stipendien, professionelle Beratung und Vernetzung in die Wirtschaft. Dieses System setzt auf soziale Wirkung und Skalierbarkeit der geförderten Innovationen und schaffe ein „Ökosystem“ für innovative Unternehmerpersönlichkeiten und ihre Initiativen. Mit Erfolg: 85% der sozialen Geschäftsmodelle laufen nach Förderungsende ohne Hilfe von Ashoka alleine weiter.