Eröffnungsabend der 4. Deutsch-Russischen Gespräche Baden-Baden
Am Montag, den 10. Oktober 2011, wurden die 4. Deutsch-Russischen Gespräche Baden-Baden im KurhausCasino Baden-Baden feierlich eröffnet. Vertreter des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, der Robert Bosch Stiftung und der BMW Stiftung Herbert Quandt hießen als Veranstalter die 29 Teilnehmer willkommen. Dinner Speaker war der frühere Bundesaußenminister Dr. Klaus Kinkel.
Vernetzung, Vertrauen und Verantwortung waren die zentralen Themen der Reden des Abends. Professor Dr. Rainer Lindner, Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft verwies auf die engen Wirtschaftsbeziehung zwischen Deutschland und Russland: „Unsere beiden Länder befinden sich in einem Prozess der wirtschaftlichen Neustrukturierung. Wir haben die Möglichkeit, diesen Prozess gemeinsam zu gestalten. Dabei sind gegenseitiges Verständnis und Vertrauen unerlässlich.“ In Anknüpfung an die lange Tradition deutsch-russischer Begegnungen in Baden-Baden warb er dafür, die Seminarwoche für einen engen persönlichen und fachlichen Austausch zu nutzen.
„Von diesem Netzwerk profitieren Sie, aber auch die Völkerverständigung zwischen Deutschland und Russland“, betonte Dr. Ingrid Hamm, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung. „Unternehmen müssen international agieren und dabei Verantwortung beweisen“. Damit erinnerte sie an das Erbe des Unternehmers und Stifters Robert Bosch, der vor 150 Jahren geboren wurde und Zeit seines Lebens in besonderer Weise unternehmerische mit gesellschaftlicher Verantwortung verbunden hatte.
Auch Jürgen Chrobog, Vorstandsvorsitzender der BMW Stiftung Herbert Quandt, unterstrich die Verantwortung von Unternehmen: „Gerade in schwierigen Zeiten gewinnen ethische Fragen besondere Bedeutung. Begriffe wie gesellschaftlicher Zusammenhalt, Führungsverantwortung, Transparenz, Rechtsstaatlichkeit und Umweltbewusstsein sind daher Schlüsselthemen der Deutsch-Russischen Gespräche“.
In seiner Dinner Speech ließ Klaus Kinkel rund siebzig Jahre deutsch-russischer Beziehungen Revue passieren. Dabei schilderte er viele persönliche Erfahrungen aus seiner Amtszeit als Bundesaußenminister in den Jahren 1992 bis 1998, in denen er die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland maßgeblich mitgestaltete. „Enge wirtschaftliche Verflechtung macht unsere Beziehungen krisenfest – trotz Meinungsverschiedenheiten“, betonte er. Dadurch wachse Vertrauen, und dieses Vertrauen sei das Fundament für das Zusammenwachsen Europas. „Sie werden mitgestalten, wie wir in Europa leben werden“, so sein Appell an die Seminarteilnehmer. Diese nutzten den Abend für ein erstes Kennenlernen untereinander und intensive Gespräche.