Innovationen und Politik: Zukunft der Mobilität – autonomes Fahren und fliegende Fahrkonzepte

Am dritten Seminartag ging es um mögliche Anwendungsfelder der Künstlichen Intelligenz. Der Vormittag war dem Thema „Zukunft der Mobilität“ gewidmet. Im Vortrag des ersten Sprechers des Panels, Martin Isik, ging es um Autonomes Fahren, ein Thema, welches Isik in seiner Funktion als Vice President Digital Strategy bei der BMW Group tagtäglich beschäftigt.

Martin Isik zeigte sich sehr optimistisch, was die Zukunft der selbstfahrenden Autos angeht, da diese zahlreichen Vorteile mit sich bringen. Die autonom fahrenden Autos bieten den Nutzern mehr Komfort, Flexibilität und sparen Zeit, da die Fahrgäste während der Fahrt ihre privaten Angelegenheiten erledigen können. „Quality time statt Stau-Stress“ lautet der Vorschlag von BMW. Zudem sind die selbstfahrenden Autos viel sicherer im Vergleich zu den menschengesteuerten Autos, denn 94% der Unfälle passieren aktuell aufgrund von menschlichem Versagen.

Die Sicherheit ist zugleich die größte Herausforderung auf dem Weg zum autonomen Fahren. Die selbstfahrenden Autos sind zwar objektiv viel sicherer, jedoch stellt sich die Frage, wer die Verantwortung trägt, wenn es doch zu einem Unfall kommen sollte. Aus diesem Grund brauchen die Autos ca. 240 Millionen Testkilometer, von denen der Großteil durch Simulationen erfolgt. Dabei müssen alle möglichen Verkehrssituationen bei verschiedenen Wetterbedingungen berücksichtigt werden. Nur dann können die ersten komplett autonom fahrenden Autos auf deutschen Straßen zugelassen werden. Für die Level 3 Autos, die in der Lage sind, über längere Strecken wie z. B. bei Autobahnfahrten, selbständig zu fahren, soll das bereits 2021 der Fall sein. Wer jedoch ein Level 5 Auto fahren möchte, welches ein komplett autonom fahrendes Fahrzeug darstellt, muss noch etwas Geduld aufbringen.

Nach Martin Isik erhielt das Wort Valeria Chupina, die Mitgründerin von Bartini und McFly Infrastructure. In ihrem Vortrag zu „Urban Air Mobility“ ging es um fliegende Autos. Diese sind, so Chupina, keine Science-Fiction mehr, da es bereits erste realisierte Prototypen gibt.
Als erstes sollen fliegende Taxis auf dem Markt erscheinen. Uber plant bereits 2023 Lufttaxis anzubieten. Diese sollen keine Luxusgüter darstellen, sondern für alle zugänglich sein. Neben Uber gibt es weitere Firmen und Start-ups, unter anderem auch in Deutschland, die an diese Vision glauben und in die Entwicklung von fliegenden Fahrzeugen investieren. Bartini & McFly Infrastructure gehören dazu.

Das russische Start-up weist jedoch einen wichtigen Unterschied zu seinen Mitbewerbern auf, so Chupina. Denn Bartini möchte fliegende Autos mit Wasserstoffantrieb konstruieren, während die meisten Hersteller auf batteriebetriebene Fahrzeuge setzen. Laut Chupina sind die Lufttaxis mit Wasserstoffantrieb zwar teurer, aber auch effizienter und langlebiger. Bartini plant ebenfalls in zwei bis drei Jahren mit der Produktion der ersten fliegenden Autos zu beginnen. Es scheint, dass im nächsten Jahrzehnt ein neues Kapitel in der Mobilität aufgeschlagen werden kann.

Weiterhin gab es an diesem Vormittag eine politische Diskussion über die Zukunft der deutsch-russischen Beziehungen, die vom Vorsitzenden der Geschäftsführung des OAOEV Michael Harms geleitet wurde. Dabei stand die Frage zur Diskussion, ob die gute wirtschaftliche Zusammenarbeit auch zu einer Verbesserung der politischen Beziehungen beitragen kann.