Alumni-Treffen 2016

Achtes Alumni-Treffen der Deutsch-Russischen Gespräche Baden-Baden in Moskau

Das achte Alumni Treffen der Deutsch-Russischen Gespräche Baden-Baden hat vom 3. bis zum 5. Juni 2016 in Moskau stattgefunden. Zum Treffen haben sich über 30 Teilnehmer aus beiden Ländern versammelt, dabei waren Alumni aus allen acht Jahrgängen vertreten.

Als Veranstaltungsort für das feierliche Dinner wurde der Impact Hub Moscow gewählt. Impact Hub Moscow ist eine Vereinigung von lokalen und internationalen sozialen Unternehmen, Experten aus der Wirtschaft, NGOs und der Wissenschaft. Die Gründer von Impact Hub Moscow, ehemalige Teilnehmer der Deutsch-Russischen Gespräche Baden-Baden, konnten an ihrem konkreten Beispiel die Möglichkeiten und die Herausforderungen der Arbeit von sozialen Unternehmen in Russland vorführen. Die Ehrengäste des Abends waren der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation Rüdiger von Fritsch und der Rektor der Moscow School of Management Skolkovo Andrej Sharonov. Außerdem hat der Leiter der Abteilung für internationale Beziehungen der Egor Gaidar Stiftung Stanislav Usachev am Eröffnungsabend teilgenommen.

In seiner Begrüßungsrede betonte der Botschafter die Wichtigkeit von solchen Veranstaltungen wie die Deutsch-Russischen Gespräche Baden-Baden in politisch angespannten Zeiten wie es gegenwärtig der Fall zwischen der Europäischen Union und Russland sei. Es wurde unterstrichen, dass Deutschland und Russland eine feste Grundlage in ihrer Zusammenarbeit haben, die sich auf kulturellen, wirtschaftlichen, historischen und gesellschaftlichen Beziehungen stützt. In der langfristigen Perspektive würden beide Länder neue Strategien aufgrund dieser Beziehungen entwickeln. Ein Fundament der Kooperation sollte jedoch das Vertrauen und die Rechtsstaatlichkeit sein. Während Botschafter von Fritsch mit den Teilnehmern die politischen Herausforderungen der Beziehungen diskutierte, hat Andrej Sharonov den Schwerpunkt in seinem Vortrag auf die Gründe und die Folgen der Wirtschaftskrise in Russland gelegt. Seiner Meinung nach verpasse Russland einen wichtigen Moment, um notwendige Reformen durchzuführen, die auf die Diversifizierung der Wirtschaft und die Produktionsverbesserung gerichtet sein sollten. Auch die Privatisierung sollte im Laufe der Reformen eine wichtige Rolle spielen. Diskutiert wurde die Frage, inwiefern die geltenden Sanktionen der EU die Wirtschaft Russlands negativ beeinflussen. Sharonov betonte, dass die Sanktionen zwar das negative Image verstärken und ein negatives Klima für die Investitionen schaffen, die Gründe der Krise jedoch in den strukturellen Problemen und dem niedrigen Öl-Preis liegen würden.

Das Programm des zweiten Tages wurde mit dem Besuch auf dem Campus der Moscow School of Management Skolkovo fortgesetzt. Bulat Nureev, stellvertretender Direktor, Skolkovo Institute for Emerging Market Studies (IEMS), führte die Gäste durch den Campus und stellte auch das Konzept der Management Schule vor. Natalja Zaitseva, Leiterin der Abteilung für nachhaltige Entwicklung präsentierte den Gästen die Ergebnisse ihrer Studie über die Tendenzen und die Strategien der Nachhaltigkeit der in Russland tätigen internationalen Unternehmen. Die Hauptfrage bestand darin, welche spezifischen Chancen und welche Herausforderungen die Unternehmen für die nachhaltige Entwicklung in Russland sehen.

In der Fortsetzung des Themas wurden drei interaktive Workshops mit Vertretern von sozialen Geschäftsprojekten durchgeführt: „Cocco bello“, ein Projekt zur besonderen Herstellung von Honig in einem Dorf im Ural als Konzept der lokalen Entwicklung; ein Coaching Programm für die sozialen Unternehmer; und ein Projekt zum Recycling von Kleidung mit Unterstützung von sozial schwachen Gruppen. Mit großem Engagement teilten die Alumni ihre Managementerfahrungen mit den sozialen Startups.

Das Treffen wurde am dritten Tag mit einer Exkursion im Museum der Gegenwartskunst „Garage“ beendet. Gegründet 2008, setzt sich das Museum für die Förderung und Entwicklung der Gegenwartskunst und -kultur ein. Die Teilnehmer besuchten die Ausstellung des Künstlers Wiktor Piwowarow, eines Vertreters der inoffiziellen Kunst der 1970er Jahre in Russland. So konnten die Alumni durch ein vielfältiges Programm viele neue Impulse bekommen, aktuelle Themen der bilateralen deutsch-russischen Beziehungen diskutieren und ihr Netzwerk festigen.